Encyclopedia of Muhammad

Die Abstammung des Propheten Muḥammad

Die Genealogie gehörte in den antiken Gesellschaften zu den bedeutendsten und einflussreichsten Organisationsprinzipien. Schon damals wurde den alten Arabern tiefgründiges Wissen über Abstammungslinien und Verwandtschaftsbeziehungen nachgesagt. Sie waren auch dafür bekannt, dass sie großen Stolz über die Reinheit des Blutes und einer edlen Abstammung (Nasab) empfanden. Darüber hinaus hatten sie eine große Vorliebe für eindrucksvolle Stammbäume und konnten ihre Abstammung oft bis zu Adam A.S. zurückverfolgten. Es ist eine historische Tatsache, dass die Araber das einzige Volk sind, die die Genealogie als eine vollwertige Wissenschaft ansahen. 1

Abstammung und Genealogie sind ein Mittel, um unterschiedliche Eigenschaften und Qualitäten von verschiedenen Stämmen und Familien zu erkennen. Nach dem Heiligen Koran ist diese Einteilung der Völker und Stämme von Allah vorgenommen worden, damit die Menschen und Völker einander 2 anhand ihrer einzigartigen Eigenschaften und Qualitäten kennen und erkennen können. Arroganz und Stolz auf der Grundlage von Stammeszugehörigkeiten sind jedoch nicht erlaubt.

Der Prophet Muḥammad wurde in jedem Aspekt seines Lebens als Vorbild für die Menschheit gesandt, und so war auch seine Abstammung unter den Menschen der Welt beispiellos, 3 sowohl von der väterlichen als auch von der mütterlichen Seite. 4 Seine Abstammung, seine Wahrhaftigkeit, seine Vertrauenswürdigkeit, sein Mitgefühl und seine Milde zogen damals auf der Arabischen Halbinsel 5 und später weltweit Ruhm und Anerkennung nach sich.

Die Abstammung des Propheten Muḥammad

Der Prophet Muḥammad gehörte zum Zweig von Prophet Ismael (Ismāʿīl) , für gewöhnlich Banu Ismāʿīl (Kinder Ismaels) genannt. Einer der Söhne Ismaels war Qaydar (Kedar), aus dessen Nachkommenschaft ein Mann namens ʿAdnān hervorging, der Vorfahre der Adnaniten-Stämme in Arabien. 6 Prophet Muḥammad gehörte zum Quraysch-Zweig der Adnaniten, die die Nachkommen von Fahr ibn Mālik waren. 7

Es wird von Biographen und Genealogen bestätigt, dass die Abstammung Muḥammads bis zu,seinem Vorfahren ʿAdnān mit äußerster Authentizität und Genauigkeit aufgezeichnet wurde. 8 Ibn Kathir sagt, dass der Stammbaum von Muḥammad zurück zu ʿAdnān unbestreitbar klar ist, so offensichtlich wie der Tagesanbruch, 9 der über zwanzig Vorfahren zu ʿAdnān zurückverfolgt werden kann:

  محمد بن عبد اللّٰه ابن عبد المطلب (شيبة) بن هاشم، (عمرو) بن عبد مناف (المغيرة) بن قصي (زيد) بن كلاب بن مرة بن كعب بن لؤي بن غالب بن فهر (قریش) بن مالك بن النضر (قیس) ابن كنانة بن خزيمة بن مدركة، (عامر) بن إلياس بن مضر بن نزار بن معد بن عدنان بن أد (أدد). 10
  Muḥammad ibn ʿAbdullah ibn ʿAbd al-Muṭṭalib (der Schayba genannt wurde) ibn Hāschim, (genannt ʿAmr) ibn ʿAbd Munāf (genannt al-Muġīra) ibn Qusayy (auch Zayd genannt) ibn Kilāb ibn Murra ibn Kaʿb ibn Luʾayy ibn Ġālib ibn Fahr (genannt Quraysch) ibn Mālik ibn an-Naḍr (genannt Qays) ibn Kināna ibn Khuzayma ibn Mudrika (der ʿĀmir genannt wurde) ibn Ilyās ibn Muḍar ibn Nizār ibn Maʿad ibn ʿAdnān.

Es wird geschätzt, dass ʿAdnān 122 v. Chr. geboren wurde, während Fahr ibn Mālik 208 n. Chr. geboren wurde. 11 Historiker gehen davon aus, dass die Propheten Abraham (Ibrāhīm) und Ismael (Ismāʿīl) im frühen zweiten Jahrtausend v. Chr. gelebt haben. 12 Der geschätzte Zeitraum zwischen Muḥammad und Abraham beträgt also etwa 2.500 Jahre, während zwischen ʿAdnān und Abraham schätzungsweise etwa 1.800 Jahre liegt.

Ibn Saʿd zitiert Ibn ʿAbbās , dass der Prophet Muḥammad bei der Aufzählung seines Stammbaums bei seinem Vorfahren ʿAdnān aufhörte und über die allgemein vorherrschenden Ahnenfolgen zwischen ʿAdnān und Abraham anmerkte, dass Genealogen über diese Abstammungslinien gelogen hätten. 13 Im Gegensatz dazu gibt es einen anderen Hadith, der von Imam Aḥmad ibn Ḥanbal, 14 Imam Dolabi 15 und Imam Tirmiḏi zitiert wird. Imam Tirmiḏi schreibt:

  إن اللّٰه خلق الخلق فجعلني من خيرهم. 16
  Allah, der Allmächtige, hat zweifellos die ganze Schöpfung erschaffen, und Er hat mich zu der Besten (Gruppe) von ihnen gestellt.

Ein ähnlicher Hadith wird auch von Imam Bukhārī überliefert. 17 Eine solche Behauptung kann nur dann Bestand haben, wenn sowohl der Stammbaum der Person, als auch die Ahnenfolge bekannt ist.

Die Einzelheiten über die Abstammung des Propheten Muḥammad (ab ʿAdnān) sind auch im Buch Rukhya 18 zu finden, das auch Yurakh (Baruch) genannt wird. Yurakh (Baruch) war ein Schreiber des Propheten Jeremia 19 und ein berühmter Ahl al-Kitāb. Es gibt unterschiedliche Angaben über die Anzahl der Vorfahren zwischen ʿAdnān und Abraham Einige gehen von vierzig Ahnen zwischen ʿAdnān und Abraham (Ibrahim) aus, während andere sogar nur von fünf Ahnen sprechen. 20 Am wahrscheinlichsten sind jedoch vierzig Vorfahren zwischen ʿAdnān und Abraham und zwanzig Vorfahren zwischen Abraham und Adam Im Folgenden sind die verschiedenen Überlieferungen über die Ahnenfolge zwischen Abraham und ʿAdnān angeführt:

  عدنان بن اد بن أدد بن الهميسع بن عابر بن صلح بن نبت بن إسماعيل بن إبراهيم. 21
  ʿAdnān bin Ud bin Al-Hamyisaʿ bin ʿĀbir bin Ṣulaḥ bin Nabt bin Ismāʿīl bin Ibrāhīm.

  عدنان بن أدد بن أيتحب بن أيوب بن قيذر بن إسماعيل بن إبراهيم.22
  ʿAdnān bin Udud bin Aytaḥab bin Ayyūb bin Qayḏar bin Ismāʿīl bin Ibrāhīm.

  عدنان بن أدد بن مقدم بن ناحور بن تيرح بن يعرب بن يشجب ابن نابت بن إسماعيل بن إبراهيم. 23
  ʿAdnān bin Udud bin Muqdam bin Nāḥūr bin Tīrḥ bin Yaʿrab bin Yaschjab bin Nābit bin Ismāʿīl bin Ibrāhīm.

  عدنان بن أد بن أدد بن إليسع بن الهميسع بن نبت بن حلمان بن حمل بن قيدر ويقال قيدار بن إسماعيل بن إبراهيم.24
  ʿAdnān bin Ud bin Udud bin Ilyasaʿ ibn al-Hamyisaʿ bin Nabt bin Ḥilmān bin Ḥaml ibn Qedar, bzw. Qedār bin Ismāʿīl bin Ibrāhīm.
  عدنان بن ميدع بن منيع بن أدد بن كعب بن يشجب بن يعرب بن الهميسع بن قيذر بن إسماعيل بن إبراهيم.25
  ʿAdnān bin Maydaʿ bin Munīʿ bin Udud ibn Kaʿb bin Yaschjab bin Yaʿrab ibn al-Hamyisaʿ bin Qiyaḏar bin Ismāʿīl bin Ibrāhīm.

Diese Überlieferungen werden nicht berücksichtigt, weil zwischen Abraham und ʿAdnān eine Zeitspanne von etwa 1.800 Jahren liegt und es unmöglich ist, dass zwischen ihnen nur zehn bis fünfzehn Vorfahren gelebt haben. Die vollständige Ahnenfolge von ʿAdnān bis Adam ist:

  عدنان بن أدد بن هميسع- وهميسع هو سلمان وهو أمين- ابن هميتع- وهو هميدع وهو الشاجب ابن سلامان- وهو منجر، وهو نبيت بن عوص- وهو ثعلبة ابن بورا- وهو بوز ابن شوحا وهو سعد رجب، ابن يعمانا- وهو قموال ابن كسدانا- وهو محلم ذو العين- ابن حرانا- وهو العوام- ابن بلداسا- وهو المحتمل- ابن بدلانا- وهو يدلاف، وهو رائمه- ابن طهبا- وهو طالب، وهو العيقان- ابن جهمي- وهو جاحم، وهو علة- ابن محشي- وهو تاحش، وهو الشحدود- ابن معجالي- وهو ماخي، وهو الظريب خاطم النار- ابن عقارا- وهو عافي، وهو عبقر أبو الجنابن عاقاري- وهو عاقر، وهو إبراهيم جامع ابن بيداعى- وهو إسماعيل ذو المطابخ، ابن ابداعي- وهو عبيد وهو يزن الطعان، ابن همادي وهو حمدان، وهو إسماعيل ذو الأعوج ابن بشماني- وهو بشين وهو المطعم في المحل- ابن بثراني- وهو بثرم، وهو الطمح- ابن بحرانى- وهو يحزن، وهو القسور- ابن نلحانى، وهو يلحن، وهو العنود- ابن رعواني- وهو رعوي، وهو الدعدع- ابن عاقاري- وهو عاقر- ابن داسان، وهو الزائد- ابن عاصار- وهو عاصر، وهو النيدوان ذو الأندية، بن القادور إلى بني جاوان- ابن القادور ثم رجع إليهم ثانية- ابن قنادي- وهو قنار، وهو إيامة بن ثامار، وهو بهامي، وهو دوس العتق، وهو دوس أجمل الخلق، بن فالج وقطورا، ابن مقصر- وهو مقاصري، وهو حصن، ابن سمي- وهو سما، وهو المجشر ابن مزرا- ويقال مرهر- ابن صنفا، وهو السمر، وهو الصفي ابن جعثم- وهو عرام، وهو النبيت، وهو قيذر، ابن إسماعيل صادق الوعد، ابن ابراهيم خليل الرحمن بن تارخ ابن ناحور بن ساروع بن ارغوا ابن بالغ فهو فالج بن عابر بن شالح بن ارفخشد بن سام بن نوح ابن لمك بن متوشلخ بن أخنوخ، وهو إدريس ابن يرد ابن مهلائيل بن قينان بن انوش ابن شيث وهو هبه اللّٰه ابن آدم. 26
  Adnan ibn Udad ibn Hamyisa’ (Suleyman) ibn Hamtiya’ (Hamida’) ibn Salaman (Munjar Nabiyat) ibn Naybat ibn A’ud (Tha’laba) ibn Bora (Bore) ibn Shokha (Saad Rajab) ibn Lahmama (Qamwal/Marmah Al-Nasib) ibn Kisdana (Mahlam Zu Al-Ain) ibn Harama (Awam) ibn Buldan (Muhtamal) ibn Budlana (Yadlaf/Raima) ibn Tuhba (Tahib/Eeqan) ibn Jahmi (Jahim/Hila) ibn Muhshi (Tahish/Shahdud) ibn Mu’jali (Mahi/Zuraib) ibn U’qara (A’afi Abqari Abu Al-Jin) ibn A’aqari (A’aqir Ibrahim) ibn Suda’i (Zu Al-Mutanaj) ibn Abda’ai (Ubaid Yazn Al-Ta’an) ibn Hamadi (Hamdan Ismail Zu Al-A’waj) ibn Bashmani (Lasheen) ibn Bathrabi (Bathram) ibn Yakhrani (Yakhran) ibn Yalhani (Yalhan) ibn Ra’wani ibn A’aqari (A’aqir) ibn Masan (Zaaid) ibn A’asar (A’asir) ibn Qanadi (Qanad) ibn Thamar (Bahami Dos Al-Itaq) ibn Maq’a (Maqasi) ibn Zarah (Qameer) ibn Summa (Mujshar) ibn Muzra (Marmar) ibn Siqa (Samar) ibn Ja’tham (Qedar) ibn Ishmael ibn Ibrahim ibn Terah (Taruh) ibn Nahur ibn Serug ibn Arghuban ibn Peleg (Baligh) ibn Eber (Aabir) ibn Salah (Shalikh) ibn Arpachshad ibn Shem (Sam) ibn Noah ibn Lamech (Lamek) ibn Methusaleh (Metushalech) ibn Enoch (Echnoch/Idrees) ibn Yard (Yarid) ibn Mahalalil ibn Qenan ibn Atush ibn Seth (Sheesh) ibn Adam.

Obwohl Historiker und Biographen unterschiedliche Aufzeichnungen über die Abstammung von ʿAdnān angegeben haben, ist es eine feststehende Tatsache, dass er eine prominente Person aus Ismaels Nachkommenschaft war und seine Linie über mehrere Vorfahren bis zum Propheten Ismael (Ismāʿīl) zurückreicht. Es finden sich zwar Unterschiede in ihren Namen, 27 aber sie sind darauf zurückzuführen, dass diese Namen aus einer anderen Sprache übersetzt wurden und verschiedene Personen die Namen auf unterschiedliche Weise transliteriert haben.

Die Ahnenfolge des Propheten Muḥammad wurde sowohl von den Ahl al-Kitāb überliefert, als auch durch poetische Schriften der alten Araber bekräftigt. Zusätzlich wurde diese Abstammungslinie von einer großen Mehrheit der arabischen Stämme bestätigt, 28 die als Experten und Pioniere auf dem Gebiet der Genealogie galten. Imam Sahar erklärt, dass eine Ahnenfolge als zuverlässig gilt, wenn sie aus den Aufzeichnungen der Könige und der Poesie der alten Völker beweisbar ist. 29

Aus den oben angeführten Beweisen wird deutlich, dass die Abstammung des Propheten Muḥammad erwiesen und bestens nachweisbar ist. Außerdem lässt dies die Folgerung zu, dass der Prophet Muḥammad durch seine Vorfahren ʿAdnān und dem Propheten Ismael auch ein Nachkomme Abrahams war. Obwohl sich zum Teil die Namen und die genaue Anzahl der Ahnenfolge zwischen Ismael und ʿAdnān unterscheiden, sind sich die Historiker und Gelehrten einig, dass ʿAdnān eine edle Person abrahamitischer Abstammung war. 30 Seine Nachkommen sind hauptsächlich die Nordaraber, zu denen bekannt Stämme wie Ṯaqīf, Tamīm, Kināna und vor allem die Quraysch gehören. 31

Die Bedeutsamkeit von Prophet Muḥammads Ahnenfolge

Während des Gesprächs mit dem äthiopischen König, dem Negus, erklärte Jaʿfar bin Abī Ṭālib den Grund dafür, warum man dem Propheten Muḥammad Glauben schenkte. Er sagte, dass Allah uns einen Propheten aus unserem eigenen Volk sandte, dessen Abstammung, Ehrlichkeit, Hingabe und Transparenz uns wohl bekannt waren. Ibn Hischām zitiert Jaʿfars Worte wie folgt:

  بعث اللّٰه إلينا رسولا منا، نعرف نسبه وصدقه وأمانته وعفافه. 32
  Allah schickte uns aus unserer Mitte einen Gesandten, dessen Abstammung, Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Reinheit wir kannten.

Es wird auch überliefert, dass der Prophet Muḥammad über die Bedeutung seiner Abstammung Folgendes sagte:

  إن اللّٰه اصطفى كنانة من ولد إسماعيل، واصطفى قريشا من كنانة، واصطفى هاشما من قريش، واصطفاني من بني هاشم. 33
  Wahrlich, Allah hat Kināna aus den Söhnen Ismaels erwählt, dann hat er die Quraysch aus Kināna erwählt, dann hat er die Hāschim aus den Quraysch erwählt, dann hat er mich aus dem Stamm der Hāschim erwählt.

Alle seine Vorfahren, sowohl Männer als auch Frauen, gehörten zu den Besten ihrer Völker und waren an Charakter, Edelmut, Würde und Frömmigkeit unübertroffen. ʿAlī ibn Abī Ṭālib berichtet, dass der Heilige Prophet beim Aufzählen seiner Ahnenfolge sagte, dass sämtliche Vorfahren aller Generationen ihre Linie nur durch legitime Eheschließungen (Nikāḥ) fortgesetzt haben. Angefangen bei Adam und bis ʿAbdullah hat keiner von ihnen jemals Inzest, Ehebruch oder andere illegale Beziehungen praktiziert. 34 Der Prophet Muḥammad bekräftigte, dass seine Nation, sein Stamm, seine Familie und sein Haus die besten unter der ganzen Schöpfung sind. Al-Tirmiḏi zeichnet die Aussage des Gesandten Allahs wie folgt auf:

  إن اللّٰه خلق الخلق فجعلني من خيرهم من خير فرقهم وخير الفريقين، ثم تخير القبائل فجعلني من خير قبيلة، ثم تخير البيوت فجعلني من خير بيوتهم، فأنا خيرهم نفسا، وخيرهم بيتا. 35
  Wahrlich, Allah hat die Schöpfung erschaffen und Er hat mich in die beste (Gruppe) von ihnen gesetzt. Dann hat Er sie zu zwei Gruppen gemacht, also hat Er mich in die beste von ihnen gesetzt. Dann hat Er sie zu Stämmen entwickelt, also hat Er mich in den besten Stamm gesetzt. Dann hat Er sie zu Häusern gemacht, also hat Er mich in das beste Haus gesetzt. Also sind wir im Hinblick auf Verwandtschaft und Ahnenfolge die Besten von ihnen.

Dieser Hadith hebt hervor, dass alle Vorfahren im Stammbaum des Propheten Muḥammad monotheistische Gläubige und darüber hinaus Edelleute ihrer Zeit waren. Al-Zurqānī bestätigt dies und führt eine Überlieferung an, die besagt, dass das Licht des Propheten von gereinigten Männern in die Schöße gereinigter Frauen weitergegeben wurde. 36

Qāḍī Ayyāḍ erläutert, dass das Licht (Nūr) des Propheten immer von edlen und reinen Menschen getragen wurde. Er zitiert von Ibn ʿUmar, dass das Licht (Nūr) des Propheten Muḥammad im Ṣulb (Lende) von Adam aufbewahrt wurde, als er auf die Erde hinabstieg. Nachdem es viele Generationen durchlaufen hatte, gelangte es in den Ṣulb von Idrīs und dann in den Ṣulb von Noah (Nūḥ) Von Noah ging es zu Sem (Sām) über und erreichte dann Abraham Es wurde von Generation zu Generation über edle und geheiligte Männer und Frauen weitergegeben. Auf diese Weise übertrug sich das Licht von Muḥammad von Adam und Eva (Ḥawwa) auf ʿAbdullah und Āmina . 37

Die adelige und würdevolle Abstammung des Propheten Muḥammad waren in Arabien derart bekannt und akzeptiert, dass selbst seine erbittertsten Gegner ihm Anerkennung zollen mussten. Einer dieser Gegner war Abu Sufyān ibn Ḥarb, bevor er den Islam annahm, der am Hof des römischen Kaisers Heraklius behauptete, dass Muḥammad der Edelste unter ihnen sei. Als Heraklius Abu Sufyān ibn Ḥarb nach der Abstammung des Propheten Muḥammad fragte, antwortete dieser, dass Muḥammad rein sei und die beste Abstammung habe. 38 Es wird berichtet, dass Heraklius Abu Sufyān viele Fragen über den Propheten Muḥammad stellte. Nachdem er sich alle Antworten von Abu Sufyān angehört hatte, kommentierte er jede Frage und Antwort, die während dieser Sitzung gestellt wurde. Über Muḥammads Abstammung sagte Heraklius folgendes:

  إني سألتك عن نسبه فيكم فزعمت أنه ذو نسب، وكذلك الرسل تبعث في نسب قومها. 39 40
  Gewiss! Ich habe euch nach seiner Abstammung unter euch gefragt, weil ich dachte, er müsste der edelste von euch sein. Und das war so, denn Propheten werden nur unter den edelsten Menschen des Volkes gesandt.

Ein weiterer Gegner von Muḥammad war ʿUtba bin Rabīʿa, ein bedeutender Führer der Quraysch. Er wurde von seinem Stamm zum Propheten geschickt, um ihn dazu zu überreden, seine noch junge Mission aufzugeben. Dazu sollte er ihn mit einer Reihe von Angeboten überzeugen. Als er sich ihm näherte und sein Gespräch begann, erkannte er jedoch, dass Muḥammad derjenige ist, der zweifellos über großes Ansehen und eine edle Abstammung unter den Quraysch verfügt. 41

So wurde die edle Abstammung des Propheten Muḥammad sogar von seinen lebenslangen Feinden anerkannt. Sie konnten nicht mehr leugnen, dass Muḥammad sie sowohl mit seiner Abstammung, als auch mit seinem Charakter übertraf.

 


  • 1 Phillip K. Hitti (1970), History of the Arabs, Macmillan Education Ltd., London, U.K, Pg. 28.
  • 2 Heiliger Koran, Al-Hujurat (Die inneren Wohnungen) 49: 13
  • 3 Husein Haykal (1976), The Life of Muḥammad (Übersetzt von Ismail Razi Al-Faruqi), Islamic Book Trust, Petaling Jaya, Malaysia, S. 92.
  • 4 Abul Fida Ismael ibn Kathir Al-Damishqi (1998), Al-Seerat Al-Nabawiyah (übersetzt von Trevor Le Gassick), Garnet Publishing Limited, Reading, U.K., Bd. 1, S. 103.
  • 5 Abd Al-Malik ibn Hisham (1955), Al-Seerat Al-Nabawiyah le-ibn Hisham, Shirkah Maktabah wa Matba' Mustafa Al-Babi, Ägypten, Bd. 1, S. 183.
  • 6 Muḥammad ibn Jareer Al-Tabari (1387 A.H), Tareekh Al-Tabari, Dar Al-Turath, Beirut, Lebanon, Vol. 2, Pg. 272.
  • 7 Abd Al-Rahman ibn Muḥammad ibn Khaladun (2003), Tareekh ibn Khaladun, Nafees Academy, Karachi, Pakistan, Vol. 1, Pg. 27.
  • 8 Safi Al-Rahman Al-Mubarakpuri, Al-Raheeq Al-Makhtum, Dar ibn Hazam, Beirut, Libanon, S. 39.
  • 9 Abul Fida Ismael ibn Kathir Al-Damishqi (1998), Al-Seerat Al-Nabawiyah (Übersetzung: Trevor Le Gassick), Garnet Publishing Limited, Reading, U.K., Bd. 1, S. 52.
  • 10 Abd Al-Malik ibn Hisham (1955), Al-Seerat Al-Nabawiyah le-ibn Hisham, Shirkah Maktabah wa Matba’ Mustafa Al-Babi, Cairo, Egypt, Vol. 1, Pg. 2.
  • 11 Majid Ali Khan (1979), Muḥammad the Final Messenger, Sh. Muḥammad Ashraf Publishers, Lahore, Pakistan, S. 15.
  • 12 Encyclopedia Britannica (Online Version): https://www.britannica.com/biography/Abraham, Retrieved: 03-05-2021
  • 13 Muḥammad ibn Saad Al-Basri (1968), Tabaqat Al-Kubra, Dar Sadir, Beirut, Libanon, Bd. 1, S. 56.
  • 14 Ahmed ibn Hanbal Al-Shaibani (1995), Musnad Ahmed ibn Hanbal, Hadith: 1788, Dar Al-Hadith, Kairo, Ägypten, Bd. 2, S. 396-397.
  • 15 Muḥammad ibn Ahmed ibn Muslim Al-Dolabi (2000), Al-Kuni wa Al-Asma, Hadith: 4, Dar ibn Hazam, Beirut, Libanon, Bd. 1, S. 3.
  • 16 Muhammad ibn Eisa Al-Tirmidhi (1975), Sunan Al-Tirmidhi, Hadith: 3607, Shirkah Mustafa Al-Babi, Cairo, Egypt, Vol. 5, Pg. 585.
  • 17 Muḥammad ibn Ismail Al-Bukhari (1422 n.H.), Sahih Al-Bukhari, Hadith: 3557, Dar Tauq Al-Nijat, Beirut, Libanon, Bd. 4, S. 189.
  • 18 Ghulam Rasool Saeedi (2012), Nemat Al-Bari fe Sharah Sahih Al-Bukhari, Fareed Book Stall, Lahore, Pakistan, Bd. 7, S. 56.
  • 19 [foot, en, 19, Encyclopedia Britannica (Online): https://www.britannica.com/biography/Baruch: Retrieved: 27-05-2021
  • 20 Safi Al-Rahman Al-Mubarakpuri, Al-Raheeq Al-Makhtum, Dar ibn Hazam, Beirut, Libanon, S. 114.
  • 21 Abu Saad Abdul Kareem ibn Muhammad Al-Sama’ani (1962), Majlis Daira Al-Ma’arif Al-Usmania, Hyderabad Deccan, India, Vol. 1, Pg. 13.
  • 22 Muhammad ibn Saad Al-Basri (1990), Tabaqat Al-Kubra, Dar Al-Kutub Al-Ilmiyah, Vol. 1, Pg. 57.
  • 23 Al-Hussain ibn Ali ibn Al-Hussain (N.D.), Al-Eenas bi Ilm Al-Ansab, Pg. 41. (Manuscript found in Al-Shamila Electronic Library).
  • 24 Abu Al-Munzar Salma ibn Ibrahim Al-Sahari (N.D.), Al-Ansab Al-Arab, Pg. 63. (Manuscript Found in Al-Shamila Electronic Library).
  • 25 Muhammad ibn Jareer Al-Tabari (1387 A.H.), Tareekh Al-Tabari, Dar Al-Turath, Beirut, Lebanon, Vol. 2, Pg. 273.
  • 26 Muhammad ibn Jareer Al-Tabari (1387 A.H.), Tareekh Al-Tabari, Dar Al-Turath, Beirut, Lebanon, Vol. 2, Pg. 274-276.
  • 27 Muḥammad Mutawalli Al-Sha’ravi (2012), Al-Seerat Al-Nabawiyyah, Al-Maktabah Al-Asariyyah, Beirut, Lebanon, Pg. 20.
  • 28 Muḥammad ibn Jareer Al-Tabari (1387 A.H.), Tareekh Al-Tabari, Dar Al-Turath, Beirut, Lebanon, Vol. 2, Pg. 274.
  • 29 Abu Al-Munzar Salma ibn Ibrahim Al-Sahari (N.D.), Al-Ansab Al-Arab, Pg. 67. (Manuscript Found in Al-Shamila).
  • 30 Muḥammad ibn Jareer Al-Tabari (1387 A.H.), Tareekh Al-Tabari, Dar Al-Turath, Beirut, Lebanon, Vol. 2, Pg. 272.
  • 31 Reuven Firestone (1990), Journeys in Holy Lands: The Evolution of the Abraham-Ishmael Legends in Islamic Exegesis, State University of New York, New York, USA, Pg. 72.
  • 32 Abd Al-Malik ibn Hisham (1955), Al-Seerat Al-Nabawiyah le-ibn Hisham, Shirkah Maktabah wa Matba’ Mustafa Al-Babi, Cairo, Egypt, Vol. 1, Pg. 336.
  • 33 Muslim ibn Al-Hajjaj Al-Neshapuri (2000), Sahih Al-Muslim, Hadith: 5938, Dar Al-Salam, Riyadh, Saudi Arabia, Pg. 1008.
  • 34 Sulaiman ibn Ahmed ibn Ayub Al-Tabarani (N.D.), Al-M’ujam Al-Awsat, Hadith: 4728, Dar Al-Haramain, Cairo, Egypt, Vol. 5, Pg. 80.
  • 35 Muhammad ibn Eisa Al-Tirmidhi (1975), Sunan Al-Tirmidhi, Hadith: 3607, Shirkah Mustafa Al-Babi, Cairo, Egypt, Vol. 5, Pg. 585.
  • 36 Muḥammad ibn Abd Al-Baqi ibn Yusuf Al-Zurqani (1996), Sharah Al-Zurqani Ala Al-Mawahib Al-Laduniyyah bil Minh Al-Muḥammadiyah, Dar Al-Kutub Al-Ilmiyah, Beirut, Lebanon, Vol. 1, Pg. 327.
  • 37 Qadi Ayyad (2012), Sharah Shifa, Dar Al-Kutub Al-Ilmiyah, Beirut, Lebanon, Vol. 1, Pg. 207.
  • 38 A. Guillaume (1955), The life of Muḥammad A translation of Ibn Ishaq Sirat Rasul Allah, Oxford University Press, Oxford, U.K., Pg. 655.
  • 39 Muhammad ibn Ismail Al-Bukhari (1422 A.H.) Sahih Al-Bukhari, Hadith: 7, Dar Tauq Al-Nijat, Beirut, Lebanon, Vol. 1, Pg. 8.
  • 40 Abu Bakr ibn Al-Husain Al-Bayhaqui (2008), Dalail Al-Nabuwah wa Ma’rifat Ahwal Sahib Al-Shariyah, Dar Al-Kutub Al-Ilmiyah, Beirut, Lebanon, Vol. 4, Pg. 379.
  • 41 Husein Haykal (1976), The Life of Muḥammad (Translated by Ismail Razi Al-Faruqi), Islamic Book Trust, Petaling Jaya, Malaysia, Pg. 96.