Definition:Kommunikation göttlicher Wahrheit oder Offenbarung eines Geheimnisses.Terminologischer Gebrauch:Worte Allahs; die den Propheten offenbart wurden.Medien:Direkte Rede; Engel Gabriel; Gedanken; Träume; Klang von Glocken.Arten:Wahi Matlu: Quranisch; rezitiert.Wahi Ghair Matlu: Nicht-Quranisch.Erste Offenbarungen:Prophet Muhammad ﷺ erhielt wahre Visionen vor den Quran-Offenbarungen.

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Taliya Kareem & Syed Raza Ali ^*

Die wörtliche Bedeutung des Wortes „Offenbarung“, bzw. Waḥy (وحی) ist das Schreiben, Zeigen oder Übermitteln eines Geheimnisses oder einer Botschaft. ¹ Laut dem Duden versteht man darunter eine „(auf übernatürlichem Wege erfolgende) Mitteilung göttlicher Wahrheiten oder eines göttlichen Willens“. ² Das Cambridge Dictionary definiert es als Bekanntmachung von etwas, das geheim war, bzw. als Tatsache, die bekannt gemacht wird. ³

Aus terminologischer Sicht spricht man dabei vom Wort Gottes, das Seinen Propheten durch einen Engel oder durch eine göttliche Stimme mitgeteilt wird. ⁴ Einige Leute zitieren den Heiligen Koran und behaupten, dass der Teufel seinen Anhängern ebenfalls eine Waḥy (Offenbarung) mitteilen kann. ⁵ Ihre Behauptung ist richtig, sofern man sich dabei auf die wörtliche Bedeutung stützt, also der Mitteilung oder Übermittlung einer geheimen Botschaft. Die terminologische Definition bezieht sich ausschließlich auf die Botschaft Allahs an Seine Gesandten. Demzufolge sind die Behauptungen, dass Allah Seine Waḥy zu Bienen ⁶ und zur Umm Mūsā (Mutter von Moses ) ⁷ schickt, auch nur dann richtig, wenn man hier ebenfalls die jeweilige wörtliche Bedeutung (aufzeigen, bzw. mitteilen) nimmt.

Die Botschaft (al-Waḥy) von Allah, dem Allmächtigen, wurde den Propheten auf verschiedene Art und Weisen offenbart. Badruddīn ʿAynī beschreibt sie im Einzelnen:

1. Der Allmächtige Allah sprach direkt zu den Propheten , so wie Moses Gespräche mit Allah dem Allmächtigen führte.
2. Die Offenbarung wurde durch einen Engel gesandt.
3. Das Einpflanzen eines Gedankens in den Geist des Propheten . (Hier ist anzumerken, dass Satan den Propheten nichts einflüstern kann, weil alle Propheten von Allah geschützt werden).
4. Die Offenbarung in Form von Silsilat al-Jaras, d.h. dem Gong einer Eisenglocke.
5. Überbracht durch Gabriel (جبرائیل) in der Gestalt eines Menschen.
6. Direktes Sprechen mit Allah, dem Allmächtigen, wie es der Heilige Prophet Muḥammad in der Nacht der Himmelfahrt (Miʿrāj) tat.
7. Wachträume der Propheten , in denen Allah, der Allmächtige, mit ihnen kommunizierte. ⁸

Die Offenbarungen wurden dem Heiligen Propheten durch die oben genannten Wege übermittelt. Anfangs jedoch, als der Prophet Muḥammad meditierte und sich in seiner Andacht an Allah vertiefte, pflegte er nur im Schlaf echte Visionen zu sehen. Diese gelten auch als Offenbarungen, aber sie wurden nicht Bestandteil des Heiligen Korans, weil sie Waḥy Ghayr Matlū ‘وحی غیر متلو’ waren (Berichte, die vom Propheten mitgeteilt und nicht in den Heiligen Koran aufgenommen wurden).⁹ Die Offenbarungen, die in den Heiligen Koran aufgenommen wurden, werden Waḥy Matlū ‘وحی متلو’ genannt (Berichte, die vom Heiligen Propheten mitgeteilt wurden und im Gebet usw. rezitiert werden). ¹⁰ Die Waḥy Ghayr Matlū hielten sechs Monate lang bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr an, bis Gabriel eines Montags mit der ersten Offenbarung (Waḥy Matlū) zu ihm kam. ¹¹

• ¹  Muhammad ibn Muhammad ibn Abd Al-Razzaq Al-Hussaini (N.D.), Taj Al-Uroos, Dar Al-Hidaya, Vol. 40, Pg. 169.
• ²  Meriam Webster (Online): https://www.merriam-webster.com/dictionary/revelation Retrieved: 20-04-2021
• ³  Cambridge Dictionary (Online) https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/revelation: Retrieved: 20-04-2021
• ⁴  Abu Muhammad Mahmud ibn Ahmed Badr Al-Din Al-Aini (N.D.), Umdat Al-Qari Sharah Sahih Al-Bukhari, Dar Ihya Al-Turath Al-Arabi, Beirut, Lebanon, Vol. 1, Pg. 14.
• ⁵  Holy Quran, Al-Anaam (The Cattle) 6: 121
• ⁶  Holy Quran, Al-Nahl (The Bee) 16: 68
• ⁷  Holy Quran, Ta-ha 20: 38
• ⁸  Ibid, Pg. 40.
• ⁹  Alauddin Shams Al-Nazar ibn Ahmed Al-Samarqandi (1984), Meezan Al-Usool fi Nataij Al-Usool, Matabi’ Al-Doha Al-Hadisa, Qatar, Vol. 1, Pg. 720.
• ¹⁰  Abu Muhammad Ali ibn Ahmed Al-Qurtubi Al-Zahiri (N.D.), Al-Ahkam fi Usool Al-Ahkam, Dar Al-Afaaq Al-Jadeeda, Beirut, Lebanon, Vol. 1, Pg. 97.
• ¹¹  Muhammad ibn Ismail Al-Bukhari (1999), Sahih Al-Bukhari, Hadith: 3851, Darus Salam, Riyadh, Saudi Arabia, Pg. 646.

• ^* This article has been translated in to German by Taliya Kareem and edited by Syed Raza Ali.